AUMA Trends 2024/2025

Zuletzt aktualisiert am 15. Oktober 2024 von Selin Alica

Die AUMA-Trends für 2024/2025 bieten spannende Einblicke in die Zukunft der Messewirtschaft in Deutschland. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Branche.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die AUMA?

Die AUMA (Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.) ist der zentrale Verband der deutschen Messewirtschaft. Sie vertritt die Interessen von Ausstellern, Veranstaltern und Messebesuchern in Deutschland und weltweit. Seit ihrer Gründung im Jahr 1907 arbeitet die AUMA eng mit der Wirtschaft zusammen, um Messen als Marketing- und Wirtschaftsinstrument zu fördern. Zudem bietet sie wertvolle Informationen zu aktuellen Trends und Entwicklungen.

Die Acht Trends der AUMA

Erlebnischarakter der Messen

Messen sind heute mehr als reine Handelsplattformen. Sie haben sich zu Erlebniswelten entwickelt, die persönliche Begegnungen und fachlichen Austausch fördern. Veranstalter setzen auf umfangreiche Rahmenprogramme, wie Vorträge, Workshops und kulturelle Events. Beispielsweise schafft die Messe Frankfurt durch solche Programme nachhaltige Erinnerungen und stärkt das Vertrauen zwischen Ausstellern und Besuchern.

Integration Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) und Technologien wie Augmented Reality und Virtual Reality nehmen immer mehr Raum ein. Über 56 % der Messeveranstalter nutzen bereits KI-Anwendungen wie Chatbots, um Prozesse zu optimieren. Ein Beispiel dafür ist die Messe Düsseldorf, die generative KI wie ChatGPT einsetzt, um Inhalte effizienter zu erstellen.

Steigende Messebudgets

Die Messebudgets der Unternehmen wachsen kontinuierlich. Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erkennen Unternehmen wieder den Wert physischer Messen. Laut dem AUMA-Aussteller-Ausblick planen 99,5 % der Unternehmen, weiterhin auf Messen präsent zu sein und ihre Budgets zu erhöhen.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Messeplanung. Bis 2025 sollen alle Messen in Deutschland auf Ökostrom umgestellt sein. Darüber hinaus investieren Veranstalter in Maßnahmen zur Abfallreduktion und nachhaltige Standmaterialien. Barbara-Maria Lüder von der AUMA erklärt: „Unsere Nachhaltigkeitsziele sind ehrgeizig, aber wir sind zuversichtlich, bis 2040 klimaneutral zu sein.“

Bedeutung für die regionale Wirtschaft

Messen spielen eine bedeutende Rolle für die lokale Wirtschaft. Messegelände fungieren als regionale Wirtschaftsmotoren und internationale Treffpunkte. In Deutschland gibt es rund 70 Messeplätze, die jährlich über 55.000 ausstellende Unternehmen und drei Millionen Besucher anziehen.

Anpassungsfähigkeit und Wandel

Die Messewirtschaft passt sich ständig neuen Herausforderungen an. Durch die Integration neuer Technologien und die Entwicklung hybrider Formate, die sowohl physische als auch digitale Elemente kombinieren, bleibt die Branche flexibel und relevant.

Kooperationen und Allianzen

Kooperationen und strategische Allianzen werden immer wichtiger. Durch Partnerschaften können Veranstalter neue Märkte erschließen und innovative Formate entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen deutschen und internationalen Veranstaltern, um neue Messekonzepte auf den Markt zu bringen.

Erwartungen der jungen Generation

Die Generation Z erwartet interaktive und digitale Erlebnisse auf Messen. Veranstalter müssen auf diese Bedürfnisse reagieren und Formate schaffen, die aktive Beteiligung ermöglichen. Sarah Hunke, Preisträgerin des Messe-Impuls-Preises 2023, betont: „Für die Generation Z sind Messen ein wichtiges Instrument für Information und Networking.“

Weltweit die Nummer eins

Deutschland ist unbestritten der führende Messeplatz weltweit. Mit rund 70 Messeplätzen von Husum bis Friedrichshafen und Leipzig bis Essen bietet Deutschland die höchste Internationalität bei Messen. Jährlich ziehen diese Messen über 55.000 ausstellende Unternehmen und mehr als drei Millionen Besucher aus dem In- und Ausland an. Diese Bedeutung unterstreicht Deutschlands Position als zentrale Plattform für den globalen Austausch von Wissen, Innovationen und Geschäftsbeziehungen.

Interviews aus der Branche

Andreas Müller, Geschäftsführer der Doepke Schaltgeräte GmbH, hebt die Bedeutung spontaner Begegnungen und persönlicher Gespräche auf Messen hervor: „Im Vordergrund stehen das zufällige Zusammenkommen sowie der persönliche Austausch mit Kundinnen und Partnern. Daraus gewinnen wir Hersteller viele Impulse und Ideen, die letztlich wieder zu neuen Produkten führen können.“ Diese informellen Interaktionen sind oft der Ursprung innovativer Ideen, die die Produktentwicklung vorantreiben.

Sarah Hunke, Preisträgerin des Messe-Impuls-Preises 2023, stellt klar, wie relevant Messen für die Generation Z sind: „Die Besuchsziele der Generation Z auf Messen ähneln denen anderer Generationen. Ziel ist die Informationsgewinnung über Produkte, Trends und Neuheiten. […] Nachhaltigkeit ist ein weiterer Punkt, der der jüngeren Generation wichtig ist.“ Hunke unterstreicht, dass neben dem Wissensgewinn auch nachhaltige Praktiken und klimafreundliche Anreisen zunehmend entscheidend für die Teilnahme dieser digital affinen Zielgruppe sind.

Marco Siebert, Director for International Relations bei der Deutschen Messe AG, erläutert die strategische Bedeutung von Partnerländern: „Ein Partnerland und seine ausstellenden Unternehmen bekommen einen großen internationalen Schub und können sich medial auf der Weltkarte platzieren.“ Dieses Konzept ermöglicht es Ländern, ihre Wirtschaftsbeziehungen zu stärken und neue Märkte zu erschließen, indem sie im Fokus globaler Aufmerksamkeit stehen.

Für Isabel Küchle, Leiterin der Personalabteilung der Nürnberger Messe, steht die Flexibilität der Mitarbeitenden im Vordergrund: „Unser Ziel: viel mehr Flexibilität für unsere Mitarbeitenden möglich machen, sei es in Hinblick auf die Anzahl der Tage, die man remote arbeiten kann, oder auch das Arbeiten im EU-Ausland, das bei uns jetzt zwanzig Tage im Jahr möglich ist.“ Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen, sondern auch die Attraktivität der Nürnberger Messe als Arbeitgeber steigern.

Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hebt die beeindruckende Innovationskraft der Messewirtschaft hervor: „Die Messewirtschaft bietet in beeindruckender Schnelligkeit neue Marktplätze. […] Das Partnerlandkonzept gibt es, mit kurzer Unterbrechung, seit nunmehr über 40 Jahren.“ Diese kontinuierliche Innovation ist ein Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Relevanz von Messen im globalen Kontext.

Dr. Christian Plenge, Executive Director Digital Strategy & Communication bei der Messe Düsseldorf, sieht große Potenziale in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz: „Generative KI wie ChatGPT kann sinnvoll eingesetzt werden, um Mitarbeitende bei der Erstellung von Inhalten, Bildern, Programmen und vielem mehr zu unterstützen.“ Diese Technologie ermöglicht es, die Effizienz zu steigern und kreative Prozesse zu unterstützen, wodurch Messeveranstaltungen noch attraktiver und informativer gestaltet werden können.

Fazit

Die AUMA-Trends 2024/2025 zeigen, dass die Messewirtschaft vor spannenden und herausfordernden Zeiten steht. Die Integration von Erlebniselementen, der Einsatz von KI, verstärkte Nachhaltigkeitsmaßnahmen und die Anpassung an die Bedürfnisse der jungen Generation sind wesentliche Faktoren für den zukünftigen Erfolg. Kooperationen und strategische Allianzen werden dabei helfen, im globalen Wettbewerb zu bestehen und neue Märkte zu erschließen.

Messen bleiben unverzichtbare Plattformen für den persönlichen Austausch und die Geschäftsanbahnung. Durch die kontinuierliche Anpassung an neue Trends und Technologien wird sichergestellt, dass sie auch in Zukunft relevant und erfolgreich bleiben.

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Quellen:

https://www.auma.de/de/medien_/publikationen_/Documents/auma-trends-2024-2025/auma-trends-2024-25.pdf

https://www.auma.de/de/medien/social-mediahttps://www.doepke.de/de/news/unternehmensmission-sichere-nutzung-von-strom © Doepke Schaltgeräte GmbH, Norden

Was ist die AUMA?