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Zuletzt aktualisiert am 25. Juli 2023 von Horst Köhler

Die standardisierten Papierformate sind heutzutage so gut wie jedem bekannt. DIN-Formate erleichtern den Alltag und finden Einsatz in vielen unterschiedlichen Bereichen. So zum Beispiel ist DIN A4 der Standard für Briefpapier, Zeitschriften, Blöcke und Hefte, Druckerpapier und vieles weiteres. DIN B5 ist das gängigste Buchdruck-Format und DIN D5 das Standardformat für DVD-Hüllen. Doch wo liegt der Ursprung dieser weitverbreiteten Formate?

Erster Weltkrieg

Der Normausschuss für den Maschinenbau, Vorgänger des Normausschuss der deutschen Industrie, wurde 1917 nach dem Bedarf gegründet, Materialbeschaffung zu vereinheitlichen. Grund dafür war ein Mangel an Ersatzteilen für das Maschinengewehr 08/15 (um das Gewehr bedienen zu können mussten die Soldaten an Holzgewehren alle Griffe trainieren. Daher kommt auch der Begriff 08/15 für monotone Wiederholungen.). Es wurden Waffenfabrikanten Normen vorgegeben die erzielten, dass eine Schusswaffe aus den Einzelteilen verschiedener Lieferanten zusammengebaut werden konnte.

1918 – DIN 1, Kegelstifte

Im März 1918 erschien daraufhin die erste DIN-Norm, genannt DIN 1, die das Maß für Kegelstifte vorgab, die auch in dem genannten Gewehr 08/15 verwendet wurden. Diese Norm wurde erst 1992 ersetzt durch die europäische Norm EN 22339. Die DIN 1 Norm bezieht sich auf konische Stifte und regelt deren Abmessungen und Toleranzen. Die Stifte sind entweder mit einer durchgehenden Bohrung oder mit einer Bohrung und einer Kopfplatte erhältlich. Darüber hinaus legt die DIN 1 Norm auch die Toleranzen und Oberflächenbeschaffenheit der Stifte fest. Dies trägt zur Qualitätssicherung bei, indem sie sicherstellt, dass die hergestellten Stifte den festgelegten Standards entsprechen und zuverlässig funktionieren.

1922 – Papierformate

Die am meisten Verbreitete DIN-Norm wurde 1922 unter dem Name DIN 476 von Dr. Walter Porstmann erstellt. Porstmann war Mathematiker und Physiker und er verfasste einige Bücher über Normenlehre und Sprache und Schrift, auch vor seinem Eintritt in den Normausschuss der deutschen Industrie.

Im Kreis der Bevölkerung wurde diese als DIN 476 „Papierformate“ bekannt gemacht. Sie legte die Endformate für Briefbögen, Druckpapier, Karten, Dokumente, Zeitschriften, usw. fest, wobei das Format A4 als „Einheitsbogen für das bisherige Briefquart- und Aktenformat“ galt.

Das neue Papierformat wurde langsam von verschiedenen Behörden übernommen, wobei es in manchen Ländern schneller ging als in Deutschland (Schweiz und Norwegen führten bereits 1932 eine Preisermäßigung für Papiere in Normformat ein). Erst 1936 jedoch, wurden die neuen DIN-Formate offiziell als verbindliche Größe für Geschäfts- und Behördenkorrespondenzen angenommen.

1924 – Beuth Verlag der Ingenieure

In 1924 gründete, in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Ingenieure, der Normausschuss der deutschen Industrie den Beuth Verlag. Dieser ist bis heute dafür zuständig alle deutschen DIN-Normen zu veröffentlichen.

Der Katalog dieses Unternehmens umfasst nun ca. 160.000 Normungsdokumente, die gegen Lizenzgebühren über die Webseite des Deutschen Instituts für Normung e.V. (DIN) bestellt werden können.

1975 – Internationale DIN-Normen

Seit 1975 ist der Aufbau der A- und B-Reihe und deren Abmessungen auch in Internationalen Grundsätzen in der ISO 216 genormt. Dies geschah mit der Geburt der DIN ISO (internationale Anerkennung) und der DIN EN (europaweite Anerkennung). Heißt also, dass das Format-System auch außerhalb Europas von der Mehrheit der Länder genutzt wird. Ausnahmen sind, zum Beispiel, die USA und Kanada im Westen, und China und Japan im Osten, welche jedoch die A-Reihe schon übernommen haben.

Deutsches Institut für Normung e.V.

Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) wurde 1917 unter dem Name “Normausschuß der deutschen Industrie” gegründet. Es ist dafür verantwortlich die DIN-Normen Erarbeitung zu Leiten. Das DIN ist ein eingetragener Verein und hat seinen Hauptsitz in Berlin. Die Normen des DIN dienen der Vereinfachung des technischen Austausches, der Sicherung der Qualität von Produkten und Dienstleistungen und der Sicherheit und Gesundheit von Verbrauchern und Arbeitnehmern. Sie stellen auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von Innovationen in wirtschaftlich erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen dar.

Einsatzgebiete der DIN-Formate

Heutzutage werden die DIN-Formate im Alltag überall genutzt. Neben den von so gut wie allen gekannten DIN A-Formaten, gibt es noch weitere, wie die DIN B, DIN C und DIN D-Formate. Noch genauere Daten und Informationen finden Sie hier.

DIN-Format

DIN A

DIN B

DIN C

DIN D

0

Technische Zeichnungen, Poster/Plakate, Landkarten

Poster, Werbeplakate

1

Plakate, Zeitungen, Kalender, Geschenkpapier

Poster

2

Kalender, Flipcharts, Plakate, Zeitungen

Poster, Plakate

Briefumschläge

3

Tabellen, Kalender, Plakate, Zeitungen

Kalenderverpackung

Briefumschläge

4

Zeitschriften, Blöcke, Druckerpapier, Briefpapier

Zeitungen, Briefumschläge

Briefumschläge, Briefhüllen

Briefumschläge

5

Prospekte, Flyer, Postkarten

Buchdruck

Briefumschläge, Versandtaschen

DVD-Hüllen

6

Überweisungsträger, Postkarten, Flyer

Buchdruck

Briefumschläge, Briefhüllen

Briefumschläge

7

Flugblätter, alter Personalausweis (ID-2)

Reisepass, Impfpass

8

Spielkarten, Etiketten, Visitenkarten

Spielkarten, Etiketten

9

Coupons, Etiketten, Sticker

10

Sticker, Stempel, Wertmarken

Übersicht aller DIN A, B, C, D Formate (Breite x Länge)

Din A, B, C, D

DIN A

DIN B

DIN C

DIN D

0

814x1189mm

1000x1414mm

917x1297mm

771x1090mm

1

594x841mm

707x1000mm

648x917mm

545x771mm

2

420x594mm

500x707mm

458x648mm

385x545mm

3

297x420mm

353x500mm

324x458mm

272x358mm

4

210x297mm

250x353mm

229x324mm

192x272mm

5

148x210mm

176x250mm

162x229mm

136x192mm

6

105x148mm

125x176mm

114x162mm

96x136mm

7

74x105mm

88x125mm

81x114mm

68x96mm

8

52x74mm

62x88mm

57x81mm

48x68mm

9

37x52mm

44x62mm

40x57mm

34x48mm

10

26x37mm

31x44mm

28x40mm

24x34mm

DIN-Formate in der Übersicht

DIN A Formate zum Download

DIN B Formate zum Download

DIN C Formate zum Download

Fakten zu den DIN-Formaten

  • In Kanada werden Vordrucke in 200 verschiedenen Formaten erstellt, welche die Verwendung von 70 verschiedenen Umschlaggrößen erfordern.
  • Der Wunsch, die in den USA genutzten Formate durch Aufnahme in die ISO-Norm anerkennen zu lassen, scheiterte kürzlich
  • Das internationale Geschäft macht heute 85% der Arbeit des DIN aus.
  • Jeder Interessierte kann, durch einen begründeten Normungsantrag, Normungsarbeiten einleiten.

Fazit

Die DIN-Formate gehen zurück in die Jahre während dem Ersten Weltkrieg. Seitdem sind sie zu einem Teil unseres Alltags geworden, genutzt in vielen Aspekten des Lebens. Die bekanntesten Formate sind DIN A und B, doch gibt es auch andere. Sie unterscheiden sich in ihren Größen und werden für unterschiedliche Bereiche genutzt. Somit, nutzt man zum Beispiel DIN A4 als Einheitsbogenformat, DIN B5 ist das gängigste Buchdruck-Format und DIN D5 das Standardformat für DVD-Hüllen.