Zuletzt aktualisiert am 10. Juni 2024 von Julian Jablonski
Die Messewelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Wurden früher Messen vor allem besucht, um Neuigkeiten über Unternehmen oder Produkte zu erfahren, geht es bei der Messe von heute primär um Emotionen, Entertainment und um die Stärkung der Kundenbindung. Für Unternehmen ist es daher wichtig, diese neuen Anforderungen im gesamten Messeauftritt umzusetzen und so für die Messe der Zukunft richtig vorbereitet zu sein.
Die virtuelle Realität am Messestand
Um als attraktiver und moderner Messestand wahrgenommen zu werden und eine Anziehung auf Kunden auszuüben, ist es wichtig, Besuchern Mehrwert zu bieten und handfeste Vorteile zu schaffen. Der Messebesucher von heute möchte auf einer Messe etwas erleben. Ein zusätzlicher Nutzen ist zum Beispiel bei einem Messestand gegeben, dessen Reichweite und Wirkung dank des Einsatzes von Virtual Reality verlängert wird. Im Vergleich zur klassischen Realität, die ausschließlich am Messestand stattfindet, setzt virtuelle Realität auf unterschiedliche Formen, Räume und Farben. Ziel ist es, den Besucher über einen hochfrequentierten Informationsfluss zu erreichen und so bewusst Bilder im Kopf entstehen zu lassen.
Entgegen dem Motto, “weniger ist mehr”, strahlt ein moderner Messestand der Zukunft das Gefühl, “ich kann mehr”, aus. Abgespielte Videos über Media Displays oder Displaysysteme mit integrierten Tablets sind nur einige Möglichkeiten, die den Besuchern zur Interaktion auffordern. Die Messe der Zukunft ist mit einem Kinobesuch vergleichbar. Der Einsatz von 3D-Brillen oder das Erschaffen einer virtuellen Realität durch VR-Brillen unterstützt Unternehmen dabei, die Emotionen der Messebesucher in die gewünschte Richtung zu lenken und den Besuch am eigenen Messestand zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
Mit “Wow-Effekten” zum Messeerfolg
Obwohl der Einzug moderner Technik von der Messe der Zukunft nicht mehr wegzudenken ist, ist dennoch wichtig, zwischen Konsumenten- und Fachmessen zu unterscheiden. Vor allem bei Konsumentenmessen kommen Besucher meist nicht wegen eines bestimmten Produktes zu einer Ausstellung. Sie möchten Informationen, die bereits im Vorfeld in der digitalen Welt gesammelt wurden, vertiefen und bestätigen. Daher ist es für Unternehmen nach wie vor wichtig, sich durch das Setzen bestimmter Akzente klar von Mitbewerbern abzuheben und über den gesamtheitlichen Messeauftritt hervorzustechen. Auf Konsumentenmessen ist es daher wichtig, so viele “Wow-Effekte” wie nur möglich in die Messepräsentation einzubauen und diese in aktive Messeerlebnisse zu verpacken.
Der Erfolg dieser Aktionen lässt sich auf eine einfache Formel herunterbrechen: Ein Erlebnis ist umso größer, je mehr Handys gezückt werden. Durch das aktive Fotografieren von Erlebniswelten auf einer Veranstaltung, bleibt das Präsentierte länger in Erinnerung und es steigt die Chance, dass die Erlebnisse mit anderen Nicht-Messebesuchern über Social-Media-Kanäle geteilt werden. Bei der klassischen Fachmesse im B2B-Bereich ist es nach wie vor wichtig, die Expertise des Unternehmens und die Produktinnovation in den Vordergrund zu stellen. Doch auch hier werden klassische Werbesysteme abgelöst. Produkte werden zunehmend digital, im 3D-Raum abgebildet. So ist es für Fachbesucher möglich, selbst nach der gesuchten Information zu suchen und aktiv am Messegeschehen teilzunehmen. Dennoch darf und wird auch sicher in der Zukunft der persönliche Kontakt und die persönliche Interaktion zwischen Besucher und Aussteller nicht fehlen.
Chancen und Herausforderungen
Die Messe der Zukunft bietet für Unternehmen viele Chancen und Herausforderungen. Durch den Einsatz von digitalen Medien ist es wesentlich einfacher und kostengünstiger, die Kommunikation auf einer Messe an neue Bedürfnisse anzupassen. Es ist nicht notwendig, neue Werbemittel drucken zu lassen. Stattdessen muss die digitale Information bloß eingespielt werden und kann bereits kurze Zeit später am Promotionstand direkt zum Einsatz kommen. Außerdem begünstigt der Einsatz digitaler Medien die Präsentation des gesamten Produktsortiments. Auf klassischen Displays ist meist nicht ausreichend Platz verfügbar, um alle Produkte zu präsentieren. Die digitale Produktpräsentation kennt hier keine Grenzen. Des Weiteren sorgen digitale Medien gezielt dafür, die richtige Information auf gewünschte Art und Weise zu vermitteln. Jeder Besucher bekommt die Information, in der passenden Qualität und Quantität vermittelt. Ein gutes Kundengespräch ist dann nicht mehr vom Wissensstand des Standpersonals abhängig.
Erfahrungen haben gezeigt, dass sich durch den Einsatz digitaler Präsentationssysteme, auch die Aufgaben des Standpersonals stark im Wandel befinden. Messebegleiter werden nun viel mehr als Gastgeber gesehen und haben die Pflicht, zu einer angenehmen Atmosphäre beizutragen. Die Information hingegen wird von den Besuchern meist selbst gesucht. Der Einsatz von digitalen Medien ist für Unternehmen unabhängig von der Größe der Standfläche eine Chance. Möchte man allerdings einen Schritt weitergehen und auf der Messepräsentation in die virtuelle Welt eintauchen, sind kleine Standflächen weniger geeignet. Mittlere und größere Standflächen hingegen bieten hier viel mehr Gestaltungsspielraum zur Erschaffung von Erlebniswelten.
Ein Fazit zur Messewerbung der Zukunft
Die Messeteilnahme ist nach wie vor ein wichtiges Marketinginstrument für Unternehmen jeder Branche. Möchte man auch in Zukunft Messeerfolge feiern können, ist ein Umdenken gefragt. Nicht die Innovation des Unternehmens steht im Vordergrund. Vielmehr sind es die technischen Innovationen aus der Unterhaltungs- und Media-Industrie, die das Bild der Messe der Zukunft stark prägen. Es ist daher wichtig, Schritt für Schritt immer mehr Technik im Messeauftritt einfließen zu lassen und Besuchern die Möglichkeit zu geben, aktiv am Messegeschehen mitzuwirken. In Zukunft werden neben klassischen Messewänden und gedruckter Displaywerbung zunehmend Bildschirme gefragt sein. Ein riesiger Trend sind Präsentationen in 3D mittels virtueller Realität.